Dernau
Projektnummer
399
Kurzinfo:
Im Zuge der Verklausungen (Anstauungen von Schwemmgut) an der Brücke, hat diese dem Druck nicht standgehalten und ist in der Flutnacht eingestürzt.
Aktueller Stand:
11-2024 Beginn 3. Bauabschnitt
08-2024 Beginn 2. Bauabschnitt
06-2024 Gründungsarbeiten
05-2024 Baubeginn
02-2024 Ausarbeitung Ausführungsplanung und Statik
01-2024 Abschluss der Tiefengrundsondierung
12-2023 Auftrag für Bauvorhaben vergeben
11-2023 Vorbereitung für Tiefengrundsondierung
02-2023 Planungsleistungen sind vergeben, die Vermessung ist bereits erfolgt; Abstimmungen mit den Verkehrsträgern laufen
Weitere Informationen
Die Weinbaubrücke fungierte vor der Flut als Hauptverbindung zwischen den beiden Dernauer Ahrseiten. Die Brücke führte zudem zum Sportplatz und auf den Krausberg und somit zu beliebten Freizeiteinrichtungen. Bereits eine frühe Sperrung der Brücke am Abend des 14.07.2021 konnte die Zerstörung nicht verhindern. Eben diese Zerstörung führte auch nach der Flutnacht zu hohen logistischen und versorgungstechnischen Herausforderungen. Neben der Versorgung der Menschen im Ahrweg war auch eine Räumung des Schwemmguts und des Schlamms nur schwer möglich. Nur durch die sehr regulierte Befahrung der in Richtung Rech gelegenen Steinbergsmühle konnte die Logistik aufgebaut und aufrechterhalten werden.
Die Weinbaubrücke wird an gleicher Stelle wiederaufgebaut. Auch wenn es nicht möglich ist die Brücke außerhalb des HQ100 aufzubauen und die Fahrbahn über diese Marke zu heben, ist ein anderer Standort nicht möglich bzw. nur sehr schwer umzusetzen. Die nötigen Anrampungen für eine Höherlegung der Brücke an anderer Stelle sind durch die Bahntrasse nicht möglich. Es ist geplant die Brücke überströmbar zu gestalten und entsprechend zu gründen, sodass ein Hochwasser die Brücke nicht mehr zum Einsturz bringen kann. Dieses Vorgehen ist mit der SGD Nord abgestimmt.
Im weiteren Verlauf wurden die Planungsleistungen vergeben sowie Vermessungen und hydraulische Berechnungen durchgeführt. Im Zuge der Zwangspunkte bzgl. Bundesstraße, Bahntrasse und auch des Anschlusses an den Ahrweg laufen stetig Abstimmungen mit den entsprechenden Stellen. Im Dezember 2023 konnte der Bauauftrag an die Firma Leonhard Weiss vergeben werden. Im Januar 2024 wurde die Tiefengrundsondierung abgeschlossen. Im Mai 2024 erfolgte der Baubeginn. In der aktuellen Planung ist die Fertigstellung der gesamten Maßnahme bis Mitte 2025 vorgesehen.
1. Bauabschnitt (Stand Juni 2024)
Die Bauarbeiten für den Wiederaufbau der Weinbaubrücke in Dernau haben begonnen. Die ausführende Baufirma Leonhard Weiss hat in den vergangenen Wochen die vorbereitenden Arbeiten für den 1. Bauabschnitt – Erstellung der Tiefgründung – durchgeführt. Neben dem Abriss der alten Widerlagerkonstruktionen wurde eine temporäre Überfahrt über die Ahr mittels Verrohrung der Ahr erbaut. Die temporäre Überfahrt wurde in Abstimmung mit den Behörden geplant sowie genehmigt. Hierbei wurde auch die hydraulische Leistungsfähigkeit mittels dementsprechender Simulationen und Berechnungen überprüft. Im Rahmen des Ausführungskonzeptes wurde seitens des Auftraggebers, der Ortsgemeinde Dernau, der Bauoberleitung und der örtlichen Bauüberwachung, PlannIng GmbH und dem Auftragnehmer ein Konzept für den Fall der Überschreitung der hydraulischen Leistungsfähigkeit erarbeitet. Die hydraulische Leistungsfähigkeit beschreibt den maximalen Abfluss in m³/s bevor es zu Aufstaueffekten kommt. Die ausführende Baufirma kann jederzeit Maßnahmen zur Sicherung des Abflussquerschnittes gemäß des abgestimmten Konzeptes im Bereich der Baustelle Weinbaubrücke durchführen.
Auf die temporäre Überfahrt kann unter keinen Umständen verzichtet werden, da die vorhandenen Querungsmöglichkeiten über die Ahr für ein maximales Gewicht von 30 Tonnen ausgelegt sind und alle alternativen Varianten im Rahmen der vorangegangenen Planung ausführlichst erörtert worden sind. Die für den 1. Bauabschnitt benötigte Spezialmaschine zum Erstellen der Bohrpfähle wiegt ca. 80 Tonnen. Die im 1. Bauabschnitt anstehenden Gründungsarbeiten werden als Tiefgründung bezeichnet. Eine Tiefgründung, ist wie der Name schon sagt, ein Fundament, welches sich in der Tiefe gründet. Die für den Wiederaufbau der Weinbaubrücke geplante Tiefgründung besteht aus mehreren Bohrpfählen pro Widerlager bzw. Pfeiler. Die Bohrpfähle haben einen Durchmesser von bis zu 1,20 m und eine Länge von über 10 m. Zur Errichtung dieser speziellen Bohrpfähle ist das oben genannte Spezialtiefbaugerät notwendig, welches bereits in der vergangenen Woche auf der Baustelle angeliefert worden ist. Die Gründungsarbeiten beginnen in der 23. KW 2024. Hierfür wird das Bohrgerät mehrmals mittels der temporären Ahrquerung die Ahrseiten wechseln und die Bohrpfähle erstellen. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Bohrpfahlarbeiten wird die temporäre Ahrquerung wieder zurückgebaut. Im Anschluss daran werden die Widerlager und Pfeiler aus Stahlbeton errichtet.
2. Bauabschnitt (Stand August 2024)
Nachdem der 1. Bauabschnitt – Erstellung der Tiefgründung – so gut wie abgeschlossen ist, haben bereits die Bauarbeiten für das Ingenieurbauwerk bestehend aus den beiden Widerlagern und dem Pfeiler begonnen. In den nächsten Wochen wird Leonhard Weiss sukzessiv die Widerlager und den Pfeiler erstellen. Hierbei werden alle drei Bauteile parallel in einzelnen Betonierabschnitten entstehen und die ersten Konturen der neuen Weinbaubrücke werden erkennbar. Am Ende dieses Bauabschnittes wartet dann ein besonderes Highlight auf alle: die vorgefertigten Stahlträger werden mittels mehrerer Spezialtransporte angeliefert und mit einem Autokran millimetergenau auf die bereits erstellten Widerlager und den Pfeiler eingehoben. Voraussichtlich wird dies Mitte Oktober passieren. Der genaue Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben.
Anders wie ursprünglich geplant wird die temporäre Überfahrt vorerst in Benutzung bleiben, um den zeitkritischen Bauablauf zu unterstützen. Es bleibt weiterhin gewahrt, dass die ausführende Baufirma jederzeit Maßnahmen zur Sicherung des Abflussquerschnittes gemäß des abgestimmten Konzeptes im Bereich der Baustelle Weinbaubrücke durchführen kann.
3. Bauabschnitt (Stand November 2024)
Nachdem die Arbeiten im 2. Bauabschnitt mit den Einhub der Stahlträger abgeschlossen sind, werden nun die Stahlträger in die bereits vorbereiteten Widerlager und Pfeiler einbetoniert. Des Weiteren starten die Arbeiten an der eigentlichen Fahrbahnplatte, der Ausstattung der Brücke sowie der unterstromigen Stützwand im Ahrweg. Parallel hierzu wird die provisorische Überfahrt über die Ahr Ende November ausgebaut. Voraussichtlich wird Mitte/Ende Dezember die neuen Betonfahrbahnplatte betoniert werden.
Daran anschließend stehen im neuen Jahr 2025 noch eine Vielzahl an Arbeiten, welche teilweise witterungsabhängig sind. Hierunter sind beispielshaft die Beschichtungsarbeiten, das Herstellen der Betonkappen, die Erstellung der Verschleißfahrbahn aus Gussasphalt, der Verkehrsanschluss sowie die Geländer und die Beleuchtung zu nennen. Voraussichtlich kann die Verkehrsfreigabe Mitte/Ende 2. Quartal 2025 erfolgen.
